Schimmelschäden / Feuchtigkeitsprobleme

Allgemeines zum Thema Schimmel

Schimmel gefährdet die Gesundheit. Bei manchen Pilzarten reichen schon wenige Sporen, um Allergien und Hautinfektionen auszulösen. Das Risiko, an Asthma zu erkranken, steigt bei häuslichem Schimmelbefall um 50 Prozent. Ist der Schaden erst einmal da, sollten die erforderlichen Maßnahmen nur einem Fachmann anvertraut werden. Den Pilzbefall nur an der Oberfläche zu beseitigen, ist sinnlos. Denn solange die Sporen in den Wänden nicht abgetötet seien, kehren sie immer wieder.

Vorbeugende Maßnahmen sind auf die Dauer wirkungsvoll und einfach einzuhalten, dient es doch an erster Stelle der eigenen Gesundheit und dem eigenen Wohlbefinden. Unsere heutzutage hochgedämmten und sehr dichten Haushüllen verlangen Verständnis zum richtigen Verhalten.

Um überhaupt ein Gefühl für das Wohnklima zu bekommen, sollten Sie sich mehrere Innen- und ein Außenthermometer und ein Luftfeuchtemesser (Hygrometer) anschaffen. Sie werden sehen, es macht am Ende Spaß, die Wechselwirkungen vom Innen- und Außenklima verstehen zu lernen.

Sollten die Probleme nicht in den Griff zu bekommen sein, unterstütze ich Sie gerne als Sachverständiger. Mittels diverser Messungen mit den verschiedensten Feuchtemessgeräten und unterstützt mit der Thermografie können die Ursachen ermittelt werden. Nach Ausarbeitung eines fachgerechten Sanierungskonzeptes kann dann schnell die Sanierung vollzogen werden.

Tipps zur Schimmelvermeidung

Richtige Temperaturen

  • In Wohnbereich und Küche 20°C, im Bad 21°C, im Schlafzimmer tags 18°C, nachts 14-16°C
  • Luftfeuchte 45-55 % rel. (bis 65 %, nur kurzzeitig, bis 2 Std.), ab 70 %-75% wächst Schimmel
  • Wandoberflächentemperaturen nicht unter 15°C (Außenwände)
  • Bei Abwesenheit, Heizung nie ganz abstellen. Das Halten einer abgesenkten Durchschnittstemperatur ist sparsamer.
  • Innentüren zwischen unterschiedlich beheizten Räumen tags und nachts geschlossen halten.
  • Das kalte Schlafzimmer niemals vom Wohnraum aus mitheizen. Dies kann Schimmel zur Folge haben. D.h., Türen zwischen unbeheizten und beheizten Räumen geschlossen lassen.

 

Richtig querlüften

  • Von drinnen nach draußen lüften. (wärmere = feuchtere Luft raus, dafür kältere = trockenere hinein)
  • Quer durch die Wohnung lüften (Querlüften, mind. zwei gegenüberliegende Fenster)
  • Bei jedem Wetter, auch bei Regen lüften. Kalte Außenluft ist trockener als die warme Zimmerluft.
  • Je kühler die Zimmertemperatur, desto öfter muss gelüftet werden.
  • Je kälter es draußen ist, desto kürzer muss gelüftet werden.
  • Die Fenster kurzzeitig (wenige Minuten sind ausreichend) ganz öffnen (Stoßlüften). Kippstellung ist wirkungslos, verschwendet Heizenergie, kann u.U. Schimmelbildung fördern.
  • Bei dichten Isolierglasfenstern häufiger lüften.
  • Innenbäder brauchen regelmäßig eine Zwangslüftung (Lüfter, z.B. ans Licht gekoppelt)

 

Richtiger Lüftungszeitpunkt

  • Morgens einmal kompletten Luftwechsel durchführen, Durchzug machen, in jedem Zimmer das Fenster weit öffnen.
  • Vormittags und nachmittags nochmals die Zimmer lüften, in denen sich Personen aufgehalten haben.
  • Abends wieder einen kompletten Luftwechsel inklusive Schlafzimmer vornehmen.
  • Bei Abwesenheit (Berufstätigkeit) am Tage reicht es, morgens und abends zu lüften.

 

Richtige Lüftungsdauer

  • Die nötige Lüftungszeit ist vom Unterschied von der Innen- zur Außentemperatur und dem Wind abhängig. Selbst bei Windstille und geringem Temperaturunterschied reichen in der Regel wenige Minuten Stoßlüftung aus. (Wenn Sie an entferntester Stelle am nassen Finger einen kühlen Luftzug verspüren, reichte die Zeit schon aus).
  • Bäder auf dem kürzesten Weg in Richtung nach draußen lüften.
  • Beim Kochen, Wäschetrocknung, Bügeln: Raum geschlossen halten und möglichst sofort oder öfters nach draußen ablüften.

 

Kalte Außenwand

  • Möbel (Schrankwand etc.) mit einigen Zentimetern Abstand zu Boden und Wand aufstellen (Umlüftung). An problematischen Außenwänden sollte im Winter die Oberflächentemperatur gemessen werden. Sie sollte nicht unter 15° C fallen.

Schimmelwachstum

Temperatur: ohne Einfluss

Die Mindesttemperatur für den Pilzwachstum liegt bei 0 Grad, optimal sind 30 bis 40 Grad. Es ist bei Wohnräumen also völlig unerheblich, ob sie nun eher kühl oder eher wärmer temperiert sind.

Nährstoffe: ausreichend vorhanden, kein Einfluss

Die Nahrung von Schimmelpilzen ist Kohlenstoff und die Ansprüche dabei sind minimal: unvermeidlicher, zufliegender Staub in Räumen reicht vollkommen aus. Ein „Festessen“ für Schimmelpilze bieten praktisch Papiertapeten, Dispersionsfarben, Tapetenkleister, Bindemittel und Holz.

pH-Wert: geringer Einfluss

Am angenehmsten ist den Pilzen ein leicht saures Milieu mit pH-Werten zwischen 4,5 bis 6,5. Einige Arten wachsen aber auch noch bei pH um 2 oder pH um 8. Alkalische Baustoffe wie Kalkputz oder Kalkfarbe können wachstumsbehindernd sein.

Licht: ohne Einfluss

Licht benötigt der Schimmelpilz zu keiner Zeit.

Sauerstoff: ohne Einfluss

Schimmelpilze stellen in Bezug auf den Sauerstoffgehalt der Luft geringere Ansprüche als der Mensch, sie können also in allen Wohnräumen wachsen.

Feuchtigkeit: großer Einfluss

Alle bisher genannten Wachstumsbedingungen finden die Schimmelpilze entweder zwangsläufig vor oder sie benötigen sie nicht. Eine Grundvoraussetzung jedoch muss erfüllt sein, damit sie sich in Gebäuden wohl fühlen und vermehren: zu viel Feuchtigkeit. Ein Pilzmyzel kann im trockenen Untergrund Jahrzehnte im „Tiefschlaf“ überleben, ohne Fruchtkörper und die gefährlichen Sporen zu produzieren. Sobald er jedoch längere Zeit mit ausreichend Feuchtigkeit in Kontakt kommt, beginnt sein Wachstum. Für Keimung, Wachstum und Sporenbildung liegt die untere Wachstumsgrenze bei 80 bis 85 Prozent relative Feuchte, das Optimum bei 90 bis 98 Prozent. Der Behaglichkeitsbereich des Menschen liegt bei 35 bis 65 Prozent bei Raumlufttemperaturen zwischen 19 und 22 Grad.

Beispiele für Schimmelschäden